Tourtagebuch: 21.01. Görlitz – Cottbus

Da uns beunruhigende Mitteilungen über Pläne der Cottbusser Neonazi-Szene berichtet werden, uns auf dem Weg dorthin aufzulauern, beschließen wir einen Umweg zu fahren und brechen entlang der Neiße auf – eine wunderschöne Strecke mit sehr charmantem Zwischenstopp bei einem alten Oma-Cafe, mit großer Kälte unterwegs, aber doch auch Sonnenschein, mit Eis- und Schnee- und Überschwemmungslandschaften. Leider komme ich dann auf die Idee, Abkürzungen zu fahren, was zu Umwegen führt, so daß wir uns letztendlich mit den Autos abholen lassen müssen, um den Zeitplan noch einhalten zu können. Cottbus selbst hatte ich schon im Vorfeld als schwierig eingestuft. Zum Einen hatten wir große Schwierigkeiten, hier politische Gruppen zu finden, die mit uns mitarbeiten wollten, dann waren wir selbst noch nie hier – glücklicher Weise erklärte sich die Stiftung „Tolerantes Brandenburg“ bereit, die Unkosten des Konzerts zu übernehmen – denn das Konzert ist leider erwartungsgemäß schwach besucht. Knapp 20 Zuschauer finden sich ein – und die anwesende Antifa warnt uns, schnell abzubauen, da bei dem anschließenden Diskopublikum die ein oder andere Konfliktsituation entstehen könnte. Wir schauen uns die Leute an – das stimmt wohl leider. Nachts dann in einer vergünstigten Wohnungsbaugenossenschaftsunterkunft übernachtet. Beruhigend, daß kein Übergriff stattgefunden hat. Beunruhigend, auf welch geringes Interesse das Thema hier gestoßen ist. Der Oberbürgermeister unterstützt mit 100.- Euro, die Stiftung „Tolerantes Brandenburg“ mit ca. 500.- Euro, Spendenstiefel und Eintritt ergeben 220.- Euro — also 820.- Euro für Cottbus.

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